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Marionettentheater Schartenhof
Pressestimmen

Artikel erschienen in der Marburger Neuen Zeitung am 10. September 1998
 
Zauberhafte Welt der Oper mit Marionettentheater
Ein glanzvoller Auftakt mit dem Marionettentheater im Herbstprogramm der Musiktage im Schartenhof

von Tina Zeller
Biedenkopf-Eckelshausen (ha). Erstmalig gelang es, in einer Fachwerkscheune eine Opernaufführung zu gestalten. Die Konzertbühne im Schartenhof verwandelte sich in eine Musik-Theaterbühne für Marionetten, die sich in Landschaft, Gärten und Palästen des Orients in Begleitung orchestraler Musik bewegten.

   Die "Entführung aus dem Serail" von W.A. Mozart hatte mit den von der Künstlerin Annemarie Gottfried geschaffenen Marionetten am vergangenen Wochenende Premiere im Schartenhof. Unter der Leitung von dem Wiener Regisseur Max Wichtl führten musisch und technisch begabte Jugendliche mit etwa 80 Zentimeter großen Marionetten ein herrliches Opernschauspiel auf kleiner Bühne auf. Die Premiere sowie die zweite Aufführung des Marionettentheaters lockte viele Gäste, so daß beide Veranstaltungen sehr schnell ausverkauft waren.

   Man war gekommen, um gemeinsam Musik zu hören und eine bezaubernde Darbietung kunstvollen Marionettentheaters in der malerischen Atmosphäre des 300 Jahre alten Schartenhofs zu erleben. Und das, was geboten wurde, war ein absoluter Event in Kreativität, Qualität und Exclusivität.

   Die wunderbaren Marionetten aus dem Atelier von Annemarie Gottfried faszinierten allein schon durch ihre optische Ausstrahlung. Portrait und Körper, Haltung und Mimik stellen die sehr unterschiedlichen Charaktere dar. Ihre Kostüme sind aus feinsten Textilien ausgestattet, ihre Beweglichkeit durch zahlreiche Fäden und Spielkreuze steuerbar.

   Eine perfekte Bühnengestaltung des Designers Heinz Zürcher, die sich in ihrer Technik mit großen Bühnen messen kann, wurde Schauplatz eines sehr eindrucksvollen Musiktheaters. Das Publikum erlebte die Geschichte von Liebe, Eifersucht, Treue, Edelmut und Rachsucht und die Begegnung unterschiedlicher Kulturen.

   Max Wichtls Regieführung berücksichtigte sehr sensibel die bedeutungsvolle seelische Erlebniswelt durch die Musik. Die Ernsthaftigkeit des Inszenierungsstils, der ganz und gar in der Führung der Marionetten deutlich wurde, prägte die Handlung. Die Intensität des Mozartschen Opernwerks übertrug sich durch die sehr ausdrucksstarken Marionetten von Annemarie Gottfried und die glanzvolle Führung der Marionettenspieler.

   Osmin, gespielt von Armin Zürcher, bestach durch sehr vitale, lustige und charaktertypische Bewegung - Blondchen, die Kammerzofe, bezauberte durch ihre absolute Perfektion und ihren sehr synchronen Einsatz, wofür Mareile Zürcher verantwortlich war.

   Glänzend übersetzte Alexander Fahima das Gitarrenspiel in seine Figur Pedrillo. Kniefall und Umarmung des Belmonte und der Konstanze verstanden Andreas und Susanne Schubert meisterhaft mit ihren Marionetten zu erzielen.

   Auch Annemarie Gottfried ließ eine ihrer Figuren lebendig werden, sie spielte Bassa Selim zum Ende der Oper.

   Würde, Schönheit und Liebe, jeder der Spieler oder Zuhörer fühlte sich davon unmittelbar angerührt. Herz und Geist, Schönheit und Vitalität, Imagination und Wirklichkeit wurden zur Inspiration des Betrachter. Die Besucher dieser Aufführungen bestätigen, daß dieses Marionettentheater Schartenhof nicht nur Opernfreunde, sondern auch vor allem ein nicht operngewöhntes und junges Publikum ansprach.

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Im Schartenhof, Obere Bergstraße 12, 35216 Biedenkopf-Eckelshausen, info@schartenhof.de