Schartenhof
Das Haus für Musik, Kunst und Kultur

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D-35216 Biedenkopf / Eckelshausen
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PRESSEINFORMATION
27. April 2001

Vom 6. Mai - 2. Juni 2001
Ausstellung "Zeit und Ewigkeit" mit Aquarellen und Zeichnungen von
Friedrich Meyer-Brandt (1906 - 1975) im Schartenhof Biedenkopf-Eckelshausen


Der Düsseldorfer Maler Friedrich Meyer-Brandt gehört zu der Generation, die durch zwei Weltkriege ihrer Jugend und ihrer Lebensmitte beraubt wurde.
Zweimal wurde in den vierziger Jahren sein Atelier durch das Inferno des Bombenhagels auf Düsseldorf zerstört; ein großer Teil seiner Arbeiten wurde Opfer der Flammen. Aus dieser Erfahrung heraus lebte Meyer-Brandt als "Grenzgänger und Gast" zwischen den Welten der Kreativität und der Zerstörung.
Das Studium der Malerei absolvierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf. Meyer-Brandt liebte es, in den Düsseldorfer Altstadtkneipen seine Porträtstudien zu vervollkommnen; wie besessen zeichnete, skizzierte und aquarellierte er kleine Szenen aus dem alltäglichen Geschehen. Für die einen war Meyer-Brandt ein Mystiker und Aufklärer, der in seinen Federzeichnungen, Skizzen und Radierungen seine kritische Zeitbeobachtung notierte, für die anderen war er ein Maler des Impressionismus. Durch Vermittlung von Annemarie Gottfried kam er 1950 zum ersten Mal in die Region des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Er fühlte sich von der hessischen Hügellandschaft sehr angesprochen, suchte nach der Versöhnlichkeit des Vergänglichen, hielt in seinen Arbeiten die Idylle alter Fachwerkensembles, stillgelegter Mühlen, verwildeter Steinbrüche und die Schönheit ausgetretener Pfade in weiter Wiesenlandschaft fest. Seine philosophischen Betrachtungen wurden durch seine Auseinandersetzung mit der Thematik "Zeit und Ewigkeit" geprägt. Sein Verhältnis zur Stille und Schönheit des Vergänglichen, seine Ablehnung von Massenbewegungen unter Ausschaltung des Individuums wurden entscheidend für das Verständnis seiner künstlerischen Arbeit. Nach seinem Herzinfarkt 1959 widmete er sich intensiv visionären Zukunftsbildern. Seine grafische Kunst galt lange als Außenseiterposition; sie ließ sich nicht in den Strom der Avantgarde einordnen. Eine intensive künstlerische Schaffensperiode bis zu seinem Tod im August 1975 hinterließ einen Reichtum an grafischen und malerischen Werken von hoher künstlerischer Qualität. Schon zu Lebzeiten Meyer-Brandts nutzten Sammler und Kunstkenner die Gunst der Stunde, Arbeiten dieses genialen Künstlers zu erwerben.
Unter dem diesjährigen Thema des Kammermusikfestivals 15.Eckelshausener Musiktage "Zeit und Ewigkeit" hat A. Gottfried Bilder, Aquarelle und Tuschezeichnungen von Meyer-Brandt ausgewählt, die Einblicke in seine malerische Welt bieten.
Die Ausstellung wird am 6. Mai um 16.00 Uhr im Schartenhof mit einer Vernissage eröffnet. Sie ist in der Zeit vom 7.Mai - 2.Juni 2001 täglich zwischen 14 - 18 Uhr im Stallgebäude Schartenhof in Biedenkopf-Eckelshausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf, zu sehen.

Weitere Informationen sind unter der Rufnummer 0 64 61 / 27 10 von 14 bis 18 Uhr oder unter der Internetadresse www.eckelshausener-musiktage.de erhältlich.

Im Schartenhof, Obere Bergstraße 12, 35216 Biedenkopf-Eckelshausen, info@schartenhof.de