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Marionettentheater Schartenhof
Pressestimmen

Artikel erschienen im Hinterländer Anzeiger am 13. Juni 2000
 
Theater Schartenhof (Eckelshausen) begeisterte in Biedenkopf 200 Zuschauer
Mit der Magie des Marionettenspiels
Publikum der Musiktage verzaubert


Von Sabine Preisler
Biedenkopf. Sie zogen an den Fäden und begeisterten das Publikum. Mit ihrer ersten Aufführung im Rahmen der Eckelshausener Musiktage überzeugten die Künstler und Künstlerinnen vom Marionetten-Theater Schartenhof am Samstagabend vor rund 200 anspruchsvollen Besuchern in Biedenkopf. Denn die Magie der mit Gliederpuppen inszenierten Mozartoper "Die Zauberflöte" konnte sich trotz schwüler Temperaturen im Rathaussaal kaum ein Zuschauer entziehen.

   Seit 1997 hat die Gruppe um "Puppenmutter" Annemarie Gottfried im benachbarten Eckelshausen in dem über 300 Jahre alten Schartenhof ihr festes Domizil. In der Scheune des alten Anwesens entstand eine perfekte, transportable Marionettenbühne.

   Mit der nach "Bastien und Bastienne" und "Entführung aus dem Serail" bereits dritten Mozartinszenierung gastierten die leidenschaftlichen Puppenspieler bereits mehrfach im Ausland. Jetzt scheuten sie weder Zeit noch Mühe, um mit der traditionsreichen und faszinierenden Marionettenkunst auch die Klassikfans bei den international anerkannten Musiktagen zu überraschen.

   Bevor sich am Abend der Vorhang der vier mal vier Meter großen Marionettenbühne öffnen konnte, arbeiteten Ensemble und Mitarbeiter einen ganzen Tag lang am Aufbau der Bühne, denn hinter den Kulissen müssen sechs Puppenspieler auf einem Steg oberhalb Platz finden.

   Engagement, das in Biedenkopf mehr als belohnt wurde. Denn die Liebhaber ernster Musik ließen sich schnell vom spielerischen Zauber der grazilen - allesamt von Annemarie Gottfried geschaffenen - Figuren gefangen nehmen. "Wir fanden, das Programm kann diese Abwechslung gut vertragen", so Gottfried.

   Wie recht sie haben sollte, bewies das Marionettentheater mit einer über zweistündigen exzellenten Aufführung. Dass Musik und Text vom Band gespielt wurden, ließen die Puppenspieler schnell vergessen. Denn Dank der Regiearbeit des Wiener Opernfreunds und emeritierten Marburger Professors Max Wichtl saß jede Geste der Puppenhauptakteure.

   "Zuletzt probten wir jeden Tag", verriet Mareile Zürcher, Enkelin der Puppenbauerin und Puppenspielerin der "Pamina", nach der Vorstellung. Fünf Schüler, Studenten und Zivildienstleistende im Alter von 15 bis 21 Jahren erweckten die Figuren gekonnt zum Leben. Susanne Schubert, Andreas Schubert, Armin Zürcher, Michael Kamm und Mareile müssen dazu bis zu zwölf Fäden pro Puppe und insgesamt 23 Figuren unter Kontrolle haben. Ein Mitspieler war am Samstag erkrankt. "Viele der Spieler mussten deshalb zwei bis drei Figuren spielen", erklärte Gottfried. Doch was den Akteuren viel abverlangte, machte sich auf der Puppenbühne nicht nachteilig bemerkbar.

   In ganz einfach märchenhaften Kostümen ließen sie im Bühnenbild von Heinz Zürcher "Papageno" und "Papagena" munter die Liebe finden, "Pamina" sehnsuchtsvoll zweifeln und "Tamino" seine Prüfungen bestehen. So meinte man noch, das letzte Zittern und Beben in der Brust der doch eigentlich leblosen Protagonisten zu spüren.

In Planung: Der Barbier von Sevilla

   Auf die für das Jahr 2001 geplante Premiere des "Barbier von Sevilla" darf man sich jetzt schon freuen. Die "Zauberflöte" jedenfalls honorierten die Zuschauer mit stehendem Applaus.

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Im Schartenhof, Obere Bergstraße 12, 35216 Biedenkopf-Eckelshausen, info@schartenhof.de